Az előadások első héte
Die Woche begann für mich mit einer Vorlesung gleich morgens um 08:00 Uhr. Generell ist es hier so, dass zwei Blöcke einer Veranstaltung jeweils nacheinander stattfinden. Das bedeutet, dass die Veranstaltung Operations Management von 08:00- 11:00 stattfindet. Ein Block dauert hier, im Gegensatz zu anderen Universitäten und Hochschulen in Deutschland, „nur“ eine Stunde und 15 Minuten und keine 1,5 Stunden. Nach einem theoretischen Vorlesungsblock findet immer ein praktischer Block statt, indem gerechnet wird oder Fallstudien erarbeitet werden. Außerdem besteht Anwesenheitspflicht und es gibt Noten für Mitarbeit, Hausaufgaben und Präsentationen zusätzlich zu den Klausuren. Während in Emden am Ende eines Semesters in der Regel eine Klausur stattfindet, gibt es hier in den meisten Fächern sogar zwei, wenn nicht sogar mehr Klausuren.
Den restlichen Montag nach der Vorlesung habe ich mit Einkaufen und meiner Mitbewohnerin Marion verbracht. Sie ist Französin und wir teilen uns ein Zimmer. Dem geschuldet spreche ich jeden Tag und den ganzen Tag eigentlich ausschließlich Englisch oder Ungarisch. Erst gegen Abend, wenn ich mit meinem Freund oder meiner Familie telefoniere, spreche ich das erste und einzige Mal deutsch am Tag. Es ist generell sehr interessant und spannend wie unterschiedlich in einigen Punkten und wie gleich in wieder anderen Punkten sich Deutschland und Frankreich sind.
Dienstags habe ich erst ab 13:00 Uhr Vorlesung, sodass ich erstmal ausschlafen konnte. Bis 16:00 Uhr stand Human Ressource Management (HRM) auf dem Tagesplan. Die Dozentin ist sehr streng und verlangt jede Woche Präsentationen. Hierfür haben wir uns in Gruppen eingeteilt und durften uns ein Unternehmen aussuchen. Jede Woche wird ein anderes Thema behandelt z.B. Wertvorstellungen eines Unternehmens, anschließend müssen wir „unsere“ Unternehmen auf dieses Thema hin analysieren und das in der darauffolgenden Woche vorstellen. Ich persönlich halte das für eine sehr praxisnahe und gute Methode, um den Lernstoff zu verinnerlichen. Ab 17:00 Uhr findet für mich ungarisch statt. Auf den Kurs war ich fast am meisten gespannt. Doch erst einmal musste ich quer durch die Stadt, da der Unterricht nicht im Gebäude für Wirtschaft, sondern in dem Gebäude für Sprachen und Medizin stattfindet. Ich sah mir die Busverbindungen auf meinem Handy an und machte mich zeitig auf den Weg dorthin. Nur leider fuhr der Bus, in den ich einstieg (der laut meinem Handy auch der richtige war), nicht ganz in die richtige Richtung. Also bin ich irgendwo ausgestiegen und 1,5 km den Berg hochgelaufen, um noch pünktlich zum Unterricht zu erscheinen. Der Weg entpuppte sich allerdings als wunderschön und ich fand es plötzlich gar nicht mehr schlimm laufen zu müssen. Meine Bedenken, die ich noch vor dem Unterricht gehabt hatte, lösten sich in Luft auf. Ich konnte mich unter allen Teilnehmern am besten Ausdrücken und ich fühlte mich tatsächlich sogar etwas unterfordert. Zum Glück kommt noch ein Kurs zustande, der auf einem höheren Sprachlevel stattfindet. Dieser beginnt ab nächster Woche.
Direkt nach dem Kurs habe ich mich mit der lieben Anabell getroffen. Wir haben uns letzte Woche bei der Kneipentour kennengelernt. Sie ist auch Deutsche und macht derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst in Pécs im Kindergarten. Tatsächlich ist sie auch die einzige deutsche mit der ich Kontakt habe in Pécs. Zusammen sind wir in die Innenstadt gegangen, haben uns ein Restaurant ausgesucht und waren lecker essen. Sei es Marion, Anabell oder andere, die ich hier in den letzten zwei Wochen kennengelernt habe, dadurch, dass man so viel miteinander unternimmt und sich viel sieht, fühlt es sich so an, als würde man sich schon viel länger kennen.
Der darauffolgende Tag war leider weniger schön. Es muss so gegen 08:00 Uhr gewesen sein, als mich der Feueralarm unsanft aus dem Schlaf gerissen hat. Er ging dann gleich dreimal hintereinander los. Der Alarm wird sehr leicht ausgelöst und dauert wirklich nicht lange an. Dadurch, dass er eigentlich täglich ausgelöst wird, nimmt ihn auch keiner ernst. Um neun klingelte mein Wecker, da die Aufsicht vom Wohnheim eine Zimmerinspektion angekündigt hatte. Doch sie kamen und kamen nicht. Gegen halb elf sprang ich unter die Dusche, da ich um 11:30 Uhr in der Universität sein musste. Gerade in der Sekunde als ich aus der Dusche kam, mir mein Handtuch umgehängt hatte und in unser Zimmer ging, klopfte es, die Tür ging auf und fünf weitere Personen standen in unserem Block. Sie wurden knallrot, stammelten nur etwas von „Zimmerinspektion und wir wollen nur kurz gucken“ und waren innerhalb von 20 Sekunden wieder verschwunden. Ich amüsierte mich köstlich über ihre Gesichtsausdrücke und über den Umstand, dass es denen wesentlich unangenehmer war als mir. Um halb 12 traf ich mich mit den anderen aus meiner HRM- Gruppe, um die Präsentation vorzubereiten. Tatsächlich schafften wir es vor meiner Vorlesung fertig zu werden und es blieb sogar noch etwas Zeit etwas zu essen. Daraufhin folgten vier Veranstaltungen bis 20:30 Uhr. Erst stand Leadership Management und danach Business Consulting auf dem Plan. Ich muss ehrlich zugeben, gegen Ende wurde es immer schwieriger konzentriert zu bleiben, obwohl ich die Fächer beide als sehr interessant erachte. Als ich gegen neun Uhr endlich zu Hause war, machte ich mir nur noch was zu essen und fiel danach so ins Bett.
Der Wecker riss mich am nächsten Morgen um sechs Uhr aus dem Schlaf. Um 08:00 Uhr fand die zweite Stunde ungarisch statt. Diesmal verfuhr ich mich auch nicht. Es gibt nur leider keine direkte Busverbindung dorthin, weshalb mir das „Bergsteigen“ wohl nicht erspart bleibt, aber sei es drum. Da ich noch ein paar Dinge bei meiner Oma zu erledigen hatte, ging es für mich nach der Veranstaltung zurück zu ihr. Am Wochenende ist einiges geplant, sodass ich am Sonntag wieder nach Pécs fahren werde. Nächste Woche muss ich noch ein bisschen was Organisatorisches erledigen, außerdem werde ich mich im Fitnessstudio anmelden und die Stadt noch ein wenig erkunden und natürlich wieder an den Vorlesungen teilnehmen.
Bis dahin,
Eure, Patrizia.
One Comment
Elke Bontjer-Dobertin
Mit Vergnügen habe ich auch diesen Bericht gelesen. Es ist doll, was Du alles erlebst, Patrizia. Du kommst mit einem reichen Erinnerungsschatz zurück!
Es ist ja ein Glück, dass Du nette Kolleginnen hast und dadurch nicht alleine durch die Gegend stromern musst. Pass nur gut auf Dich auf!
Ich wünsche Dir interessantes Weiterkommen. Bleib gesund!
Fühl dich umarmt von Deiner Oma Elke